Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Band 23: Illegale Drogen in populären Spielfilmen

Thema Illegale Drogen in populären Spielfilmen. Eine kommentierte Übersicht über Spielfilme zum Thema „illegale Drogen“ (1995 bis 2005). Mit ergänzenden Handlungsempfehlungen für den Einsatz von Spielfilmen im Rahmen der Suchtprävention. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage 2008
Erscheinungsjahr
Medientyp Fachheft

Broschüre, 135 Seiten

Schutzgebühr

Inhalt

Spielfilme, die den Konsum illegaler Drogen bzw. die Drogensucht zum Thema haben, lösten seit den Anfängen der Filmgeschichte kontroverse Diskussionen aus. Wenngleich diese Filme nicht als Spiegel der Gesellschaft missverstanden werden dürfen, so entstehen sie doch vor dem Hintergrund spezifischer gesellschaftlicher und kultureller Kontexte. Dadurch werden sie zu „informellen Informationsträgern“, die das gesellschaftliche Bild von Drogenkonsum und Sucht aufgreifen und mit beeinflussen können.

Für Jugendliche nehmen diese informellen Informationsträger, die über Medien wie Fernsehen, Kino oder Printmagazine transportiert werden, eine wichtige Funktion bei der Suche nach Orientierungsangeboten und Inhalten ein. Über die im Film dargebotenen Lebensweisen, Erfahrungen und Probleme der Charaktere bietet sich ihnen die Möglichkeit, sich mit eigenen Meinungen, Einstellungen und Erlebnissen auseinander zu setzen. Der Einsatz von Spielfilmen im Rahmen der pädagogischen Arbeit - ob in Schule, außerschulischer Jugendarbeit oder in der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften - gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund stellt sich gerade für Akteure im Feld der Suchtprävention die Frage, wie das Thema „Konsum illegaler Drogen/Drogensucht“ innerhalb des „Drogenfilms“ repräsentiert wird. Im Zentrum der vorliegenden Publikation stehen daher die beiden Fragen:
1. Mit welchen Bildern über Drogen werden Jugendliche in ihrem Alltag beziehungsweise ihrer Freizeit - jenseits jeglicher Settings der Suchtprävention - konfrontiert?
2. Inwieweit können Drogenfilme, die das Interesse Jugendlicher zumeist wesentlich mehr zu wecken vermögen als Aufklärungsfilme, für die Suchtprävention nutzbar gemacht werden?

Die Autorinnen dieses Fachhefts liefern zunächst einen historischen Abriss zur Geschichte des Drogenfilms und stellen im Anschluss daran 20 Kinoproduktionen (aus den Jahren 1995 bis 2005) vor, bei denen Drogen, Drogensucht und Drogenhandel zentraler Bestandteil der Haupthandlung sind beziehungsweise den Motor für die Haupthandlung bilden. Wichtige Voraussetzung für die Auswahl war zudem die Verfügbarkeit der Filme in Videotheken oder Stadtbibliotheken. Zu den ausgewählten Filmen gehören u.a.: Jim Carroll, Trainspotting, Gridlock’d, Clockers, Dealer, Traffic, Blow, Grasgeflüster, Lammbock, Maria voll der Gnade, Knallhart, Candy, Walk the Line, Human Traffic sowie Groove - 130 bpm.

Bei der Besprechung der Filme werden sowohl inhaltliche und thematische Aspekte als auch zentrale filmische Mittel berücksichtigt. Inhaltliche Aspekte sind u.a. die Funktionen, die Drogen im Leben der Protagonisten übernehmen, die dargestellten Auswirkungen und Wirkungsweisen der Drogen sowie Motive, Verlauf der Abhängigkeit, gegebenenfalls Ausstieg, oder aber Drogenkonsum als selbst gewählter Lebensstil.
Zentrale Frage ist dabei, welche Bilder die jeweiligen Filme zum Thema „illegale Drogen“ entwerfen und welche Grundhaltung gegenüber Drogen den Produktionen vorzugsweise entnommen werden kann.

Da Drogenfilme vor allem dann ein präventives Potenzial entwickeln und Änderungen in Einstellungen und Verhalten anstoßen können, wenn sie in begleitende Aktionen (Diskussionen, Gespräche, handlungsorientierte Angebote) eingebunden werden, geben die Autorinnen abschließend Anregungen und praktische Tipps zur Nachbearbeitung von Spielfilmen zum Thema „illegale Drogen“. Hierzu haben sie sieben Filme für unterschiedliche Zielgruppen ausgewählt: Jim Carroll, Traffic, Groove, Grasgeflüster, Maria voll der Gnade, Candy und Knallhart.

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